07131 - Plebejus optilete (Knoch, 1781)
Fauna Europaea: 441042    

Hochmoor-Bläuling



RL D: 2 (sark gefährdet) / RL SN: 1 (vom Aussterben bedroht)

Hochmoor-Bläuling Plebejus optilete in Sachsen Tagfalter Pollrich
Plebejus optilete. - Johanngeorgenstadt, Henneberger Hang 07.07.2013 - S. Pollrich
Hochmoor-Bläuling Plebejus optilete in Sachsen Tagfalter Pollrich
Plebejus optilete saugen an feuchter Bodenstelle. - Johanngeorgenstadt, Henneberger Hang 07.07.2013 - S. Pollrich

Vorkommen


Die Art wurde aktuell nur im Kammgebiet des Erzgebirges nachgewiesen. In den niederen und mittleren Lagen scheinen die Vorkommen erloschen zu sein.

Hochmoor-Bläuling Plebejus optilete in Sachsen Tagfalter Pollrich
Vorkommen von Plebejus optilete in Sachsen ab 2007

Lebensraum


In Sachsen kommt die Art in Hochmooren und auch Übergangsmooren vor, wo sich Bestände der potenziellen Raupennahrungspflanze befinden. In der Umgebung müssen zudem für die Nahrungsaufnahme der Falter ausreichende Blütenpflanzen vorhanden sein.

Hochmoor-Bläuling Plebejus optilete in Sachsen Tagfalter Pollrich
Flugplatz von Plebejus optilete. - Johanngeorgenstadt, NSG Kleiner Kranichsee 06.07.2013 - S. Pollrich
Hochmoor-Bläuling Plebejus optilete in Sachsen Tagfalter Pollrich
Flugplatz von Plebejus optilete. - Johanngeorgenstadt, Henneberger Hang 07.07.2013 - S. Pollrich

Phänologie


Abhängig vom Witterungsverlauf beginnt die Flugzeit für gewöhnlich Ende Juni und kann sich dann bis Ende Juli hinziehen, wobei die Art in einer Generation fliegt.

Hochmoor-Bläuling Plebejus optilete in Sachsen Tagfalter Pollrich

Lebensweise


Aktuelle Raupenfunde liegen aus Sachsen nicht vor und daher ist es auch unbekannt, welche Vaccinium-Arten tatsächlich als Nahrungspflanze dienen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Vorkommen in den Bergregionen an Rauschbeere (Vaccinium uliginosum) leben. Die Vaccinium-Arten werden vom Falter auch als Nektarpflanzen genutzt.

Gefährdung und Schutzmaßnahmen


In Sachsen gilt die Art als vom Aussterben bedroht. Die Gefährdungsursachen sind in der Absenkung von Grundwasserständen, der Entwässerung und Zerstörung ihrer Lebensräume (z.B. durch Torfaubbau) oder auch in einer zu großflächigen Entbuschung seiner Lebensräume zu sehen. Weiterhin ist die Art durch Eutrophierung und Aufforstung gefährdet (Reinhardt et. al. 2003).

Bestimmungshilfe


Kleine Falter mit etwa 13 mm Vorderflügel-Kantenlänge. Der oberseits typische Bläulingsglanz ist blauviolett ausgeprägt, Weibchen ins braun gehend. Flügel-Unterseite auf graublauem Grund Reihen von schwarzen Flecken orangefarbenen Bändern. Typisch: Hinterflügel-Unterseite am Außenrand zum Innenwinkel auffällig roter Fleck mit metallischem Kern, weitere metallisch blauen Flecken.

Präparierte Falter (Oberseite/ Unterseite Männchen, Oberseite/ Unterseite Weibchen)

Hochmoor-Bläuling Plebejus optilete in Sachsen Tagfalter Pollrich
Männchen/ Oberseite
Hochmoor-Bläuling Plebejus optilete in Sachsen Tagfalter Pollrich
Weibchen/ Oberseite

Hochmoor-Bläuling Plebejus optilete in Sachsen Tagfalter Pollrich
Männchen/ Unterseite
Hochmoor-Bläuling Plebejus optilete in Sachsen Tagfalter Pollrich
Weibchen/ Unterseite


Genitalabbildungen (Männchen, Weibchen)

Männchen
Männchen
Weibchen
Weibchen


Bilder-Galerie